Freiwillige Rückkehr: für 2010 erneut Zuwachs von knapp 10 Prozent zu erwarten
Immer mehr ausreisepflichtige Fremde kehren freiwillig zurück: 420 freiwillige Rückkehrer waren es allein im September 2010, davon 259 unterstützt vom Verein Menschenrechte Österreich (62 Prozent). In den ersten 9 Monaten sind damit 3.331 ausreisepflichtige Fremde – meist nach einem negativen Abschluss ihres Asylverfahrens – mit Unterstützung einer Rückkehrberatungseinrichtung freiwillig ausgereist. Für 2010 erwartet der Verein daher insgesamt ca. 4.450 Rückkehrer und damit erneut ein Zuwachs um knapp 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Geschäftsführer Günter Ecker: „Der kontinuierliche Ausbau der Rückkehrberatung trägt Früchte: das dritte Jahr in Folge kehren deutlich mehr Asylwerber und illegal aufhältige Fremde freiwillig in ihre Heimat zurück als von der Fremdenpolizei abgeschoben werden.“ Das Potenzial sei hier aber keineswegs ausgeschöpft: „Gerade bei Familien sollte eine sachliche und objektive Rückkehrberatung durch sprachkundige Betreuer intensiver als bisher zum Einsatz kommen, um den Vorrang der freiwilligen Rückkehr gegenüber Abschiebungen deutlicher herauszustreichen.“
Freiwillige Rückkehr auch nach mehrjährigem Aufenthalt in Österreich
Vom „Verein Menschenrechte Österreich“ unterstützt sind im September auch mehrere Familien nach mehrjährigem Aufenthalt in Österreich freiwillig zurückgekehrt: so etwa eine seit 2006 als Asylwerber in Oberösterreich aufhältige mongolische Familie mit dem 8jährigen Sohn, sowie eine 4köpfige Familie nach vier Jahren Aufenthalt in Niederösterreich, die nach Tschetschenien zurückkehrte. Der Ukrainer Y. R. (34) hat 2002 einen Asylantrag gestellt und ist nach 8 Jahren Aufenthalt in Österreich freiwillig in die Ukraine zurückgekehrt. Der Inder S. H. (33), der türkische StA. Z. E. (40), der Pakistani W. A. (35), J. S. (30) aus Sri Lanka und S. K. (32) aus Mazedonien waren alle seit 2003 als Asylwerber in Österreich aufhältig und sind im September unterstützt vom „Verein Menschenrechte Österreich“ in ihre Heimatländer zurückgekehrt.
Das wichtigste Herkunftsland der vom Verein betreuten Rückkehrer ist der Kosovo, mit deutlichem Abstand gefolgt von Serbien, der Russischen Föderation, Mazedonien, Georgien, Mongolei, Indien, der VR China, Moldawien und der Ukraine.