Asyl-Drama um Arigona Zogaj
Einmal Abschiebung und retour als Möglichkeit. Mädchen müsste vom Kosovo aus den Antrag stellen
Die Uhr tickt für Arigona Zogaj und ihre Mutter Nurie. Schon in knapp zwei Wochen sollen die beiden in den Kosovo abgeschoben werden. Noch rätseln Asyl-Experten zwar, ob eine solche Abschiebung angesichts des angeschlagenen Gesundheitszustands der Mutter überhaupt möglich ist. Immerhin unternahm diese zu Pfingsten einen Selbstmordversuch, nachdem sie erfahren hatte, dass ihr Mann im Kosovo untergetaucht war und die vier anderen Kinder dort allein zurückgelassen hatte.
Nun tut sich für das Mädchen jedoch eine neue Möglichkeit auf, wie sie trotzdem nach Österreich zurückkehren könnte. Und zwar mittels eines Schülervisums. "Der Antrag dazu muss aber im Ausland gestellt werden", erklärt Günter Ecker vom Verein Menschenrechte, "deshalb wäre es sinnvoll, wenn Arigona nicht auf die Abschiebung wartet, sondern zuvor freiwillig ausreist." Im Klartext hieße dies, Arigona würde für den Sommer in den Kosovo zurückkehren, von dort einen Antrag auf ein Schülervisum stellen und könnte schon ab Herbst wieder in Österreich die Schulbank drücken. Die Chancen stehen jedenfalls nicht schlecht, denn die Voraussetzungen sind erfüllt: Arigonas Pate Alfons Haider bürgt für den Unterhalt seines Schützlings. Auch die Lehrer trauen dem Mädchen durchaus eine Mittelschullaufbahn zu. Nur das Innenministerium müsste noch seine Zustimmung erteilen.
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