Linz (OTS) - „Im Iran hatte ich circa 1300 Euro monatliches Einkommen und ein Haus. Ich habe geglaubt, in Europa ist das Leben viel besser, aber es stimmt nicht“. Und, so ein 40-jährige Iraner gegenüber der „Presse am Sonntag“ weiter: „Ich habe nie gehungert im Iran. Aber ich wollte nach Europa kommen, um noch besser zu leben“. Nach drei Monaten in Österreich kehrt der als Asylwerber ins Land gekommene Iraner nun, unterstützt vom Verein Menschenrechte Österreich, wieder in seine Heimat zurück.
Der Mann ist, wie Berichte der letzten Zeit zeigen, nicht der einzige, der sich unter völlig falschen Vorstellungen auf nach Europa gemacht hat. In Pakistan etwa werben Schlepper mit Videos über das vermeintlich gute Leben Flüchtlinge an — und bis zu einem gewissen Grad haben sie auch Recht. Unser soziales Netz erlaubt ein Leben, das offenbar die Strapazen, Risiken und auch Kosten einer Flucht lohnt. Die Salzburger Nachrichten berichteten jüngst von einem frustierten Innviertler, der jungen Syrern Deutschunterricht gab.
Kaum hatten sie den Asylbescheid, machte sich der Großteil nach Wien auf, um dort, „so wie unsere Freunde“ spazieren zu gehen. Man mag dagegenhalten, dass das alles immer noch Einzelfälle seien. Aber klar ist auch: Man muss — etwa durch Maßnahmen bei der Mindestsicherung — auch Zeichen setzen, dass es das Geld nicht einfach vom Himmel regnet.
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Markus Ebert | 29. März 2016